30.10.06

Wo liegt UK?

Die italienischen Polizisten - genauer: die Carabinieri - stehen in dem Ruf, nicht gerade besonders, nunja, "kundenfreundlich" zu sein. Es gibt zum Beispiel einige Geschichten von Personen, die nachts Hilfe von der Polizei benötigten und zum entsprechenden Nachtdienst-Notfalldienst-o.ä.-Polizeigebäude eilten, um dort dann unverrichteter Dinge vor verschlossener Tür, nicht reagierender Sprechanlage und dunklen Fenstern zu stehen. F erzählte von einem solchen Fall, wo er einen aufgebrachten italienischen Staatsbürger nachts heftig und ausdauernd mit seinem Fuß vor die Tür der Polizei hat treten sehen, immer lauter "Ich bin ein Bürger! Ich bin ein Bürger!" brüllend, bis endlich irgendwo bei der Polizei ein Licht anging...
Ferner scheinen die Carabinieri nicht gerade mit umfassender Bildung gesegnet zu sein. Dafür sehen sie mit ihren Sonnenbrillen, stets frisch polierten schwarzen Stiefeln und den weißen Handschuhen immer äußerst chic aus...Dazu passend hörte ich gestern folgende Anekdote von Freunden, die einige Jahre in Florenz lebten, da Besuch von einem britischen Freund bekamen und mit ihm einen Ausflug in die Toskana machten. Unterwegs wurden sie von besagten Carabinieri angehalten und sollten ihre Ausweise zeigen. Da der Brite seine Identity Card nicht dabei hatte, gab er ihnen seinen Studentenausweis. Nach ausführlichem Studium des Papiers stolzierten die beiden Polizisten triumphierend zum Auto zurück mit der Aufforderung, er solle sofort aussteigen, er habe versucht sie mit gefälschten Papieren zu täuschen, aber - hohoo, hahaa!! - sie seien ja nicht auf den Kopf gefallen, auf so einen billigen Trick würden sie nicht reinfallen: "UK - das sei ja gar kein echtes Land, U & K - na, da müsse er schon früher aufstehen..."

29.10.06

Das waren noch Zeiten...

"Der Bischof Mathias von Speyer empfand die weibliche Trinkfestigkeit als so ungeheuer, dass er 1466 gebot, bei Taufen dürfe die Kindsmutter nicht mehr als zehn Freundinnnen einladen. Damit wollte der strenge Kirchenmann den bei solchen Festlichkeiten notorisch ausgeübten bacchantischen Ausschweifungen einen Riegel vorschieben. Laut Tradition ist bei diesem Kindbett- oder Weiberzechen, das im Zimmer der Wöchnerin stattgefunden hat, neben üppigem Essen vor allem reichlich getrunken worden. Bei einem 'Tönnchen Wein' wurde das 'weibliche Vermögen, Kinder zu gebären' fröhlich gefeiert."
(gefunden in: alles über WEIN, 4/2004)

23.10.06

Multikulti-Overdose

Ende letzter Woche fand hier gleich bei mir um die Ecke der Worldmusic-Berlin/Brandenburg Wettbewerb statt: Von 107 Bands wurden im Vorfeld 25 ausgewählt, die dann an 3 Abenden nacheinander auftraten und um den Sieg des Multikultimusik-Spektakels sangen, spielten, klampften, schalmeiten und honk-tröteten. Wir sind am Samstag hingegangen und kamen so zu dem Spottpreis von 10 Euro in den Genuß von 8 Bands/Performances, die unterschiedlicher nicht sein konnten - die meisten von ihnen auf absolut professionellem Niveau. Ziemlich langweilig der Auftakt: Die Jazz-Arabic-Fusion-Band; Lauter Daddeldudel-Experten, die hochverkopften Orientalfunkjazz machten - schnarch, war da was? Gleich danach kamen allerdings die grandiosen "electric shepherds" bzw. "Transalpin" (Moderatorin und Band hatten auf der Bühne eine kurze Diskussion über den Bandnamen - welcher nun gilt, weiß ich nicht, zu konfus...): Ein Computernerd am iBook, 2 in Fell-Netzstrumpf-Zottel-Outfits gehüllte Sängerinnen, 1 Afrikaner an Perkussion und Rap, eine Alphornistin und Trompeterin, eine Akkordeonistin. Die Musik taumelte von bulgarischem Frauengesang mit Elektroloops und Aplhornuntermalung über Rap-Jodel-Eskapaden zu Technorhythmus-Hirtengesang-Trompetenfreestylesolo-Samba. Nachdem sich das tosende Publikum - irgendwie fühlten wir uns alle wie von einer Schafherde samt Hirten überrannt - wieder beruhigt hatte, gab's dann auch gleich anschließend zur Verdauung portugiesischen Fado - samt auf der Bühne drapiertem Bistrotisch, Kerze und Rotwein. Letzerem sprach jeder der Bandmitglieder, der/die gerade nicht musizierte, auch genüsslich zu - guter Trick. Nicht ganz verstanden habe ich, wieso der Typ an der Gitarre portugese plötzlich Obertongesang machte, egal, war trotzdem gut. Dann kam die "Wir-sind-obercool-und-wohnen-seit-den-80ern-in-Kreuzberg"-Bigband: ein Haufen egozentrisch-narzistischer Solisten, die alle gleichzeitig zeigen wollten, wie abgefuckt ausgeflippte Musik sie machen und extrem selbsverliebt ihre Instrumente betatschten: bähhh. Der Ausgleich dafür gleich danach: 5 (Ex?-)Musiker der Brandenburger Sinfoniker, die wohl die SChnauze voll davon hatten, immer nur bei den Werken französischer Impressionisten oder bei Mahler das gesamte Percussion-Sortiment bespielen zu dürfen: Furios-fabelhafte Improvisationen auf einem Riesen-Vibraphonmäßigem-Etwas, 2 Alphörnern (die scheinen gerade der letzte Schrei in der Worldmusikszene zu sein...), Kesselpauke, Gong, Glocken, Saxophon, Tschingderassa und Dingeling.
Nicht zum Aushalten war hingegen der tibetische Einsiedlermönch, den es von den tibetischen Hochebenen in eine Berliner Einkaufsstraße verschlagenn hat, wo er seit Jahr und Tag um Frieden in Tibet betet und singt. Irgendwie ist der arme Mann an 2 Gangstermusiker geraten, die ihn zu diesem Festival geschleppt haben (und dabei die Vorauswahljury geschmiert haben?!?) und auf der Bühne hemmungslos mit Computer und Saxophon herumdudelten, während er vor ihnen tibetische Gebetsgesänge - dabei meistens auf einem Bein von der einen Bühnenseite zur anderen hopsend - deklamierte. Uns war absolut nicht klar, ob das alles so sein sollte, ein Riesenunfall war, alle unter Drogen standen oder der Mönch Opfer einer Worldmusikmafia war; ich konnte auf jeden Fall kaum hingucken. Die restlichen Bands waren gut, aber nicht so spektakulär - und wer gewonnen hat, habe ich nicht mehr mitbekommen, wir sind um halb 2 nachts nach Auftritt der letzten Band (afrikanische Hüftschwung-Rumba-Musik) ermattet und mit glühenden Ohren nach Hause gewankt...

19.10.06

???



...aber was hat der Wein mit dem ganzen Drama zu tun?!?

17.10.06

Hingehen!!!

10.10.06

was man nie tun sollte...

...mit (zu) großem Hunger Essen einkaufen. In diesem Fall war es die Biobäckerei um die Ecke, in die ich mit knurrendem Magen und Lust auf irgendetwas Schoko-Kuchiges ging. Und nein, natürlich reichte nicht eine bescheidene Nuss-irgendwas-Schnitte oder ein Stückchen von dem Streusel-Sonstwas-Kuchen, sondern es musste dieser monströs große KOMPLETT mit Schokolade übergossene, extrem kompakt aussehende Klops sein. Zu hause angekommen, musste ich das Ding erst mal durchschneiden: Aha: 3 mm dicker Schokoguss aussen, innen Mürbeteig mit Nüssen und ein paar Rosinen drin. Nach der Hälfte war ich nicht nur satt, sondern mein Zuckerschoko-Niveau aufgefüllt. ich aß trotzdem das ganze Ding auf, haps, ups, weg war's. Jetzt ist mir schlecht, seit 3 Stunden schon. Selber schuld, ich weiß, ich werde nie wieder usw. usw.