31.3.08

Belgien, mal wieder

Mal wieder ein paar Eindrücke aus Belgien, dem Land des Chicorees: Ich habe in 10 Tagen dort jeden zweiten Tag Chicoree - oder vielmehr "Chico", wie die Belgier sagen - zu essen bekommen. Meistens gedünstet, gerne aber auch als "Chico au gratin", in Schinken eingewickelt, mit 1l Bechamelsauce übergossen und im Ofen gratiniert...Überhaupt: das Essen. Dieses Mal war es wirklich wie bei Asterix und Obelix bei den Belgiern. Ständig saßen wir vor irgendwelchen sich biegenden Tafeln, auf denen sich Braten, Kartoffeln, Fois Gras, Hasenterrine, Torten - und Chicoree türmten.
Ansonsten saßen wir zu Ostern im Schnee, im tiefsten:

Danach im Regen in Gent:

Obwohl es den ganzen Tag durchnieselte, war ich von Gent und dem in das 14. Jahrhundert zurückgehende Reichtum der Stadt sehr beeindruckt. Unbedingt im Sommer noch mal hinfahren!
Nach dem Ausflug in das wohlhabende Flandern gab es am nächsten Tag das Kontrastprogramm, einen Besuch in Grand Hornu, einer ehemaligen Kohlemine in der Nähe von Charleroi, der "terre noire". Ein äußerst trister Ort drumrum, mit an englische Arbeitersiedlungen erinnernde Häuschen, dicht an dicht geduckt...Dafür war diese in den 1830ern erbaute Anlage damals ein absolutes Vorzeigeprojekt, mehr an ein Schloß als an eine Kohlemine erinnernd.

Ein Vorzeigeprojekt ganz anderen Kalibers ist auch das Gebilde in Brüssel hier: Da passt das Brandenburger Tor 4x rein!

Und aus der Reihe "Lustiges Essen und Trinken" hier noch 2 Beispiele: Das Bier heißt tatsächlich "Kwak" und wird angeblich immer in diesem komischen Kolben serviert. Zum Trinken muss man dann das ganze Ding an der Holzhalterung hochnehmen - skurril, skurril...

Und - finally! - habe ich am letzten Tag in Brüssel noch die ultimativen belgischen Frites gegessen, bei der berühmtesten Fritterie oder "Fritkot" in Brüssel gekauft, bei Saint Antoine. Der belgische Freund beschwert sich ja immer, dass man hier, nein, eigentlich überall woanders, keine vernünftigen Pommes Frites bekommt. Die müsse man nämlich ZWEI mal frittieren, jawohl. Aha. Mich hat vor allem die Saucenauswahl dazu beeindruckt. Neben Mayo und Ketchup gibt's noch Provencale, American, Pili Pili, Curry, Sauce Tartare, Chicken, mehrere scharfe Saucen, Peanut und und und. Wir haben den Klassiker genommen:

Jetzt gehe ich erst mal eine Woche auf Diät: kein Fleisch mehr, keine Pommes (die ich eigentlich eh nicht mag...) und keinen Chicoree.

16.3.08

Endstadium

Der belgische Freund befindet sich im Endstadium seiner Dissertation. Doch, diesmal wirklich: Donnerstag vormittag wird abgegeben, und Donnerstag nachmittag fahren wir nach Belgien. (Da gibt's dann tonnenweise belgische Ostereier, die viel besser als die deutschen sind, sind nämlich alles kleine belgische Pralinenkunstwerke...Habe ich letztes Jahr schon drüber geschrieben, kann das sein?)
Dass es diesmal aber tatsächlich dem Ende der Arbeit entgegen geht, zeigt sich auch an vielen Situationen im Alltag:
- Dank Dauereinsatz seines Kopfs kann er diesen nachts nicht mehr abschalten, liegt also wach im Bett neben mir. Gestern stand er dann, nach 1 Stunde schlaflosem Hin- und herwälzen, um 4:30 Uhr auf und fing an zu arbeiten! *gäähn*
- Beim Kaffee- oder Eierkochen ist er gedanklich in den belgischen Kohleminen, statt bei der Sache. Resultat: Kaffee schlapp, Milch nicht aufgeschäumt, Eier (Bioeier Klasse A extra groß) nach 2 Minuten aus dem kochenden Wasser geholt = noch total glibberig...Ich habe ihm jetzt erst mal Kochverbot erteilt. Nein, auch kein Wasser! Nix mehr!
- Heute zweimal passiert, er:"Äh....ehm...äh" Ich: "Yes?" Er: "I don't know. I wanted to say something. Something important. Hm...I forgot."

Is' ja bald geschafft...