31.8.06

Mein Wunschland

Manche Fragenspielchen gefallen mir richtig gut, so z.B. das folgende, abgekupfert hier:

Wenn ich ein eigenes Land wäre:

Wie würde mein Land heißen?
Immer alles lecker

Was wäre meine Nationalhymne?
Eine kurzes mitreißendes Melodiechen im Swingstil...

Wie würde meine Flagge aussehen?
Sie wäre einfarbig und aus zwischen türkisblau und violett-altrosa changierender Seide. Deswegen wird sie auch nie gehisst, sondern man kann sie als Bettüberwurf, Schal, Tischdecke oder Abendkleid tragen.

Was wäre meine Währung?
In meinem Land würde der Devotionalientauschhandel wieder eingeführt: Tausche 2 selbstgebackene Brote gegen 1 Flasche Moselriesling Spätlese.

Sprache?
Multilingua

Staatsform?
Parlamentarische Monarchie. Ich bin die Königin und darf das Parlament nach meinem Gutdünken besetzen:-)

Einwohner?
Ja, herzlich willkommen. Einzige Aufnahmebestimmung: Gute Laune und von Herzem kommende Freundlichkeit.

Bevölkerungsdichte?
locker, insgesamt extrem locker. Es sollte immer so viel Platz sein, dass die Nachbarn von nächtelangen Musiksessions nicht gestört werden;-)

Wirtschaft & Steuern?
Prinzip "Geben und Nehmen". Steuern? Hm, da müsste ich länger drüber nachdenken - in den ganzen Märchen, die ich als Kind verschlungen habe, tauchten Steuern glaube ich nur bei den von bösen habgierigen Monarchen regierten Königreichen auf. Und bei mir sind wir ja, siehe oben, alle immer gut drauf...

Medien?
Ha!!! Nie wieder Blut, Gewalt, Action, Crime, kitschige Liebesfilme, Soziodramen oder französische Endlos-Laberproblemfilme in Kino und Fernsehen! Ach, vielleicht wird das Fernsehen gleich ganz abgeschafft. Stattdessen gibts wirklich hochkarätige Radiosender, für jeden Geschmack etwas.
Schlechte Musik wird verboten. Was gute Musik ist, wird von mir und einem fachkundigen Gremium meiner Wahl festgelegt. Bücher sind kostenlos, Pseudo-Psychoratgeber à la "Warum alle so scheiße einparken und Männer darüber schreiben müssen" etc. allerdings verboten. Jede/r Einwohner/in bekommt täglich ein Gedicht per Post.

Klima?
Nie wärmer als 30 Grad. Nie kälter als 15 Grad. Außer im Winter, der allerdings nur 3 Wochen dauert, dafür mit Schnee und Frost. Es weht meistens ein laues Lüftchen, Dauerregen à la Bielefeld gibt es nicht.

Pflanzen & Tierwelt?
Viele Pflanzen, vor allem wachsen überall Küchenkräuter jeder Art, sowie Obststräuche und -bäume. Tiere: keine stechenden oder beißenden Insekten, Hunde nur wenn sie mindestens so gut erzogen wie Lassie sind. Überflüssig sind Meerschweine, die können draußen bleiben.

Nationalfeiertag?
Och, da stimmen alle jedes Jahr neu ab, ob sie einen haben wollen und wenn wann...

Zeitzone?
Dehnbar!

Internet-Domain?
.*ial*

Internationale Vorwahl?
Bei uns wird angeklopft.

Sonst noch was?
Geschlechtszuschreibungen werden abgeschafft. Es gibt ca 7 Geschlechter, deren Bedeutung willkürlich ist. Kinderkriegen ist keine nur einem Geschlecht mögliche Fähigkeit. ICH suche alle Lehrenden persönlich aus. Es gibt nur gute Weine. Und keine Fertigbackmischungen.

30.8.06

Kichern im Alltag oder: Sprachenlernen mit Freude!

Beim Frühstück, der belgische Freund greift zum Apfelsaft Marke "Apfelblüte": "Hmm...is "Blüte" the plural form of "blood"??"
Jaaaa, sie müssen bluten, die Äpfel, bluten müssen sie!!!

Abends im Bett, wir lernen unsere tägliche Lektion deutsch bzw. französisch.
Ich: Was ist morgens nach dem Aufwachen oft das Erste, was wir tun?
Er: Ähh...ich grüße Dich!

28.8.06

mehr als peinlich

Am Wochenende waren wir in der Ausstellung "Flucht Vertreibung Integration" im Deutschen Historischen Museum, organisiert vom Bund der Vertriebenen. Ich habe vorher nur am Rande die Diskussionen um die Ausstellung, die Kritik seitens z.B. polnischer Politiker daran usw. verfolgt und war neugierig darauf, wie die Ausstellung denn nun sei: objektiv oder verharmlosend?
Sie war - entschuldigt den Ausdruck - zum Kotzen. Statt das Thema Vertreibung in Europa in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts zu bearbeiten (wie es irgendwo dort so angekündigt stand), gab es zu Beginn einen Saal, in dem die Vertreibung u.a. der Armenier, der Konflikt Türkei-Griechenland und diverse andere in jeweils ein-zwei Metern "abgehakt" wurden. Dann schritt man durch eine Art Bildertunnel, der den Gräueltaten der Nazis und SS im 2. Weltkrieg gewidmet war: Im Gegensatz zu allen anderen Texttafeln, die stets prominent und gut lesbar im Raum platziert waren, gab es hier eine schräg an der Wand über Augenhöhe hängende schwarze Tafel mit weißem Text dazu. Nach Durchschreiten dieses Tunnels stand man unvermittelt und prompt vor einer Texttafel, die die fürchterlichen Strapazen, den Schrecken und die große Anzahl deutscher Vertriebener in und nach 2. Weltkrieg beschrieb. Was folgte, war eine erschlagende und durchaus eindrucksvolle Summe an Exponaten, die sehr unübersichtlich, ohne für mich erkennbare Strruktur und Abfolge in drei Räumen angeordnet waren. Es fehlten gänzlich ergänzende und wie ich finde für das Verständnis des Themas notwendige Hintergrundinformationen, die die Vertreibung der damals sog. "Volksdeutschen" und ihre (Nicht-)Integration" in BRD und DDR in den zeitgeschichtlichen und -politischen Kontext einordneten.Quasi keine Kommentare, höchstens kurze Beschreibungen. NICHTS war auf englisch übersetzt, jeder text, jede Erläuterung, jeder Titel ausschließlich auf deutsch. Ein Raum galt ausschließlich den Vertriebenenverbänden - wie wir fanden, in ziemlicher Eigenwerbungsmanier...Und zu guter Letzt, nach ausführlichster Darstellung der "Eingliederungsmühen, -erfolge und -Widerstände" der Vertriebenen vor allem in Westdeutschland - als Abschluss ein kleines Kinderzelt in Tarnmuster und daneben ein Flatscreen mit Aufnahmen, offensichtlich von Flüchtlingscamps in Afrika.

21.8.06

Ausreden

Heute vormittag war ich von meinen Ex-KollegInnen zum Frühstück in einem Café meiner Wahl eingeladen. Eine gute Stunde vorher klingelt das Telefon:
Kollegin A.: "Du, es tut mir wirklich sehr leid, aber- "
Ich:"Du kannst nicht kommen? Schade..."
Sie: "Äh, ja. Genauer gesagt: Wir können alle nicht kommen."
Ich: ?!?
Sie: "Bei uns im Büro ist gestern nacht eingebrochen worden und sie haben ALLES geklaut, was irgendwie zu verscherbeln ist, inklusive Kaffeemaschine. Und alles ist verwüstet. Und die Sekretärin ist ganz alleine da - schließlich waren wir ja alle mit Dir zu Frühstück verabredet...Jetzt müssen wir alle zur Uni, Schadensbestandsaufnahme."

Tja, kann man wohl nichts machen. Ich habe mir dann vom türkischen Bäcker nebenan deutsche (Aufback-)Croissants zum Frühstück gekauft. Seufz.