28.4.07

Perlen im Schweinestall

Am Kottbusser Damm, zwischen Handyshops, Videotheken, Brautkleiderläden, türkischen Supermärkten und diesen Geschäften, die sich alle durch ein ähnliches Sammelsurium an Samowaren, Kochtöpfen, kitschigen Landschaftsbildern, Teppichen und großen karierten Einkaufstaschen auszeichen, gibt es einen superminikleinen japanischen Imbiss. Dieser Imbiss hebt sich - neben der ganz und gar unhippen Lage - auch dadurch von den meisten anderen japanischen Imbissen bzw. Restaurants ab, dass er auf das sonst typische unterkühlte Creme-Ledersofas-mit-Dunkelholztischen-Retrodesign verzichtet: Bei Eintreten muss man sich erst unter den an der Tür angebrachten blauen Stoffwimpeln drunter her ducken, überall irgendwelche seltsamen Figuren, Plakate die auf Undercoverartist-Kunstausstellungen hinweisen, Fotos von japanischen Landschaften und Tempeln und insgesamt bieten die 2 kleinen Tischen und die paar Barhocker an der Wand und der Theke vielleicht 10 Leuten auf einmal Platz in dem Laden. Und das Essen ist ungleich viel schmackhafter als bei den Retrodesign-Brüdern: Die Sushi (oder Maki oder what ever; ich kann mir nie merken was was ist), sind superfrisch, der Fisch extrem zart und fein und die Misosuppe schmeckt auch irgendwie besser als die Algenbrühe bei den anderen...Folgendes gestern dort verspeistes "Menü 3" gibt's für 6 Euro...

24.4.07

Sprachenspaß die Xte

Morgens, der belgische Freund sitzt bereits aufrecht im Bett, zieht den Vorhang zur Seite und scheint startklar für den Tag zu sein. Mit Blick auf mich, wie ich zusammen gerollt und miesmutig-verschlafen vor mich hingrummelnd noch unter der Decke liege:
"Hallooo? Bist Du wecker?"

22.4.07

Nachtrag: Belgien visuell




10.4.07

Ostern in Belgien

Andre Länder, andre Sitten: Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Ostereier gesucht (bzw. richtiger: versteckt, um dann der vierjährigen Nichte des belgischen Freunds beim Suchen zu helfen...), die NICHT vom Osterhasen gebracht wurden. Den gibt's hier nämlich nicht. Stattdessen werden in Belgien die Eier von Glocken (?) aus Rom (?!?) hergeflogen, was meiner Meinung nach Kindern noch weniger zu verkaufen sein dürfte als die Hase-mit-Korb-Geschichte bei uns. Was meine Beobachtung, dass man auch hier überall Schoko-OsterHASEN in den Geschäften, aber keine fliegenen Schoko-OsterGLOCKEN sieht, nur bestätigt.
Einen sehr angenehmer Unterschied zu Deutschland betrifft hier auf jeden Fall die Qualität der Ostersüßigkeiten. Wenn ich mich vor allem an die in meiner Kindheit im Garten der Großeltern gesuchten Sachen erinnere, so gab es da kleine, in schlicht einfarbigem Glanpapier gehüllte Milchschokoladeneier, die einen eher staubig-zuckrigen Belag auf der Zunge hinterließen, Milchschokoladenmarienkäfer mit demselben Effekt, kleine bunte Zuckerdragee-Eier, oder - was ich immer schon scheußlich fand - mit "Knickebein" gefüllte Eier. Grusel. In Belgien scheint es absolut normal zu sein, die Kinder (und nicht nur die:-)) Eier suchen zu lassen, die aus bester belgischer Schokolade bestehen (von Leonidas z.B.) und vor allem: zu einem Großteil aus Zartbitterschokolade sind! Füllung allenfalls klassisch: Noisette, Marzipan oder Karamell. Oft aber schlicht kompakte dunkle Schokolade, herrlich. Diese Eier gibt's auch in so groß, dass sie wiederum mit diversen kleineren dunklen Schokoeiern und anderen echten Pralinen gefüllt sind. Will man bei uns solche Eier in der Schokoladengüte haben, muss man in ein Schokoladenfachgeschäft gehen und dort pro Ei mindenstens 80 Cent bezahlen! (Die Dinger von Milka und Co fallen bei der hier beschriebenen Gütekategorie eh raus)
Und wo wir schon bei den kulinarischen Unterschieden sind: Noch aus steht der Pommes Frites Vergleich, den ich wohl unbedingt noch machen muss. Pommes mochte ich ja schon als Kind nicht. Nach der Reaktion des belgischen Freundes zu urteilen, nachdem er vor 2 Wochen das erste Mal so "richtig deutsche" Pomes Frites im Berliner Zoo gekostet hat, scheint das aber nicht allzu verwunderlich zu sein - schließlich habe ich bislang wohl auch noch nichts gegessen, was den "echten" Fritjes auch nur ansatzweise nahe kommt. Die müssen nämlich 2x frittiert sein, aus echten Kartoffeln geschnitzt und die Mayo ist mit Zitrone angemacht und angeblich federleicht, nicht so eine bleischwere Fettpampe wie bei uns...Na, wir werden sehen.