10.4.07

Ostern in Belgien

Andre Länder, andre Sitten: Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Ostereier gesucht (bzw. richtiger: versteckt, um dann der vierjährigen Nichte des belgischen Freunds beim Suchen zu helfen...), die NICHT vom Osterhasen gebracht wurden. Den gibt's hier nämlich nicht. Stattdessen werden in Belgien die Eier von Glocken (?) aus Rom (?!?) hergeflogen, was meiner Meinung nach Kindern noch weniger zu verkaufen sein dürfte als die Hase-mit-Korb-Geschichte bei uns. Was meine Beobachtung, dass man auch hier überall Schoko-OsterHASEN in den Geschäften, aber keine fliegenen Schoko-OsterGLOCKEN sieht, nur bestätigt.
Einen sehr angenehmer Unterschied zu Deutschland betrifft hier auf jeden Fall die Qualität der Ostersüßigkeiten. Wenn ich mich vor allem an die in meiner Kindheit im Garten der Großeltern gesuchten Sachen erinnere, so gab es da kleine, in schlicht einfarbigem Glanpapier gehüllte Milchschokoladeneier, die einen eher staubig-zuckrigen Belag auf der Zunge hinterließen, Milchschokoladenmarienkäfer mit demselben Effekt, kleine bunte Zuckerdragee-Eier, oder - was ich immer schon scheußlich fand - mit "Knickebein" gefüllte Eier. Grusel. In Belgien scheint es absolut normal zu sein, die Kinder (und nicht nur die:-)) Eier suchen zu lassen, die aus bester belgischer Schokolade bestehen (von Leonidas z.B.) und vor allem: zu einem Großteil aus Zartbitterschokolade sind! Füllung allenfalls klassisch: Noisette, Marzipan oder Karamell. Oft aber schlicht kompakte dunkle Schokolade, herrlich. Diese Eier gibt's auch in so groß, dass sie wiederum mit diversen kleineren dunklen Schokoeiern und anderen echten Pralinen gefüllt sind. Will man bei uns solche Eier in der Schokoladengüte haben, muss man in ein Schokoladenfachgeschäft gehen und dort pro Ei mindenstens 80 Cent bezahlen! (Die Dinger von Milka und Co fallen bei der hier beschriebenen Gütekategorie eh raus)
Und wo wir schon bei den kulinarischen Unterschieden sind: Noch aus steht der Pommes Frites Vergleich, den ich wohl unbedingt noch machen muss. Pommes mochte ich ja schon als Kind nicht. Nach der Reaktion des belgischen Freundes zu urteilen, nachdem er vor 2 Wochen das erste Mal so "richtig deutsche" Pomes Frites im Berliner Zoo gekostet hat, scheint das aber nicht allzu verwunderlich zu sein - schließlich habe ich bislang wohl auch noch nichts gegessen, was den "echten" Fritjes auch nur ansatzweise nahe kommt. Die müssen nämlich 2x frittiert sein, aus echten Kartoffeln geschnitzt und die Mayo ist mit Zitrone angemacht und angeblich federleicht, nicht so eine bleischwere Fettpampe wie bei uns...Na, wir werden sehen.