R in London

Silvester in London bei A.; frau gönnt sich ja sonst nichts. Obwohl ich seit gestern vormittag hier bin, habe ich bislang vor allem die Bekanntschaft mit ihrer Mitbewohnerin "Pickel-Ilona", 2 fetten Katzen und dem Schreibtisch ihres zur Zeit nicht anwesenden Mitbewohners S. plus seiner umfangreichen CD-Sammlung gemacht...

A. hatte die letzten 2 Nächte Dienst in der Klinik und hat sich heute vormittag erstmal mit kleinen Maufwurfaugen ins bett gehauen. Is ja auch besser so, nachher verpennt sie noch Silvester...So nutze ich die Zeit, um mir einige Alben besagter CD-Sammlung auf meine Kiste zu ziehen und an meiner Projektbeschreibung weiter zu basteln.

Erstaunlich in London: Das Wetter. Hallo Golfstrom - milde 12 Grad, Sonne, irgendwie wie bei uns im März, oder in einem schönen (!) November...Natürlich wohnt sie in einem dieser typischen englischen Reihenhäuchen in einer Strasse voller typischer englischer Reihenhäuschen absolut identischer Bauart. Um das Haus hier überhaupt zu finden, haben die Besitzer es praktischerweise in einem frisch-mutigen Blau streichen lassen - alle anderen Häuser hier sind rot.

Programm heute abend: "Dinnerparty" bei Freunden von Freunden einer Freundin von A. Oder so. Irgendwie habe ich bei dem Wort "Dinnerparty" immer Asterix und Obelix im Kopf: In irgendeinem Band kommen alle Freunde zu einer großen Party ins kleine Dorf der tapferen Gallier und die ganzen Engländerinnen sitzen mit scheußlich pastellfarbenen Kleidern und obskuren Korkenzieherlocken bei Tee und smalltalken...Brrrr.
Dem englischen dresscode für solche Anlässe (laut A. geht eigentlich nur Ballkleid oder kleines Schwarzes, Betonung auf klein im Sinne von kurz!) werde ich mich zumindest nicht anpassen - aus dem einfachen Grunde, dass ich nix Entsprechendes mitgenommen habe. Naja, ich vertrete halt den "Berlin-Style", der sich ja zur zeit eher durch eine gewisse "Winter-Compatibility" auszeichnet....

Sado-Maso-Landschaft

Wieder in town und in meinem Wohnkühlschrank.
Vielleicht sollte man mal eine empirische Untersuchung darüber unternehmen, was mensch so tut, wenn er/sie nach ein paar Tagen/Wochen Verreist-sein wieder heim in die eigene Wohnung kommt. Dabei könnte man bestimmt verschiedene Kategorien von "Wohnungs-Begrüßungs-Styles" finden...
Zu welcher Kategorie gehört dann wohl "Ich kratze zuerst einen halben Eimer Asche aus meinen Kachelöfen, um dann ein paar Feuerchen in eben diesen zu entfachen, wische als nächstes den Fussboden und höre dann den AB ab"?!???

Weihnachtskonfigurationen

Womit verbringen die Menschen die Weihnachtstage? Sie essen, schlendern durch verwaiste Einkaufsstrassen, stapfen über sumpfig-modderige Waldwege, trinken Kaffee, treffen Verwandte, gehen in die Kirche...

Auch gutes Programm: Das Weihnachtsgeschenk der mich liebenden Eltern zu konfigurieren. Das bedeutet, ab dem Frühstück im Macintosh-Labor meines Vaters Stunden um Stunden vor dem cool designten, niegelnagelneuen iBook zu sitzen, permanent durch falsche, im jahrelangen Windowsgebrauch angewöhnte Kurzbefehle IRGENDWAS auszulösen (nur nicht das Erhoffte) und mehr oder weniger planlos durch irgendwelche Installations- und Konfigurationspfade zu schlittern.

Jetzt ist es schon Nachmittag und ich fühle mich wie in Matrix: Ist die Welt in der ich lebe die die ich meine?
Ich glaube, ich muss hier erst mal raus, frische Luft schnappen. Dann passen danach auch wieder Kuchen, Kaffee und Plätzchen rein...

Im Haus!

Angesichts des näher rückenden Jahreswechsels und Geburtstags lasse auch ich mich zum "Neuen Scheiss" verführen: Bloggen is in the house...Bin ich jetzt hip??