2.9.09

Girls invasion

Am Wochenende Besuch meiner drei alten Schulfreundinnen gehabt. Wir kennen uns seit der 7. Klasse, haben zusammen über Latein und Physik geflucht, die ersten großen Lieben (inkl. "das erste Mal") und gebrochenen Herzen miteinander geteilt, im Schulorchester zusammen gespielt, Interrail durch Skandinavien gemacht, uns gegenseitig in unseren ersten Studi-WGs besucht, es gab Umzüge, Kinder, Heiraten, Jobs, die Wege liefen mal auseinander, mal wieder zusammen, aber das Band zwischen uns riss nie ab. Inzwischen treffen wir uns einmal im Jahr für ein Wochenende, aus PLatz- und Organisationsgründen bislang stets bei mir.
Wochenendprogramm: Keins. Zumindest kein Berlin-Typisches: Keine Museen, Ausstellungen, Besichtigungen, wir gehen abends nicht aus und tags höchstens mal shoppen nach Dingen, die man leichter hier als anderswo bekäme...
Stattdessen: Viel reden, viel essen, viel Spazierengehen, damit wir wieder Platz und Nachschub zum Essen haben und das Geredete sacken kann für die nächste Runde...
Themen: Das sollte man mal protokollieren, welche Themen jeweils pro Jahr dran sind. Dieses Jahr ging es um: Kinder (ob überhaupt, ob ein zweites, wie es den vorhandenen so geht), Partner, Beruf und die diversen Vereinbarkeitsprobleme drumherum, Karriere und die Auseinandersetzungen mit der eigenen beruflichen Position, Beziehungskrisen, Scheidung, Eltern und Geschwister, Altersvorsorge und vor allem um die große Frage nach dem Sinn (Wer bin ich? Was will ich sein? Und was nicht (mehr)?) und die Art der Suche danach.
Ernährung: Gebackenes Gemüse mit selbstgemachtem Pesto, Pflaumenkuchen, Falafel, Pasta, Stachelbeeren, Himbeeren, Wassermelone, Eiscreme, Schokolade (viel, aber im Vergleich zu früher lächerlich wenig!), Oliven und Fladenbrot, Sekt, Weißwein (im Park, idealer Begleiter zum Kinderthema), Rosé (zur Pasta), literweise Tee, weniger Kaffee als früher.
Fazit: War toll, Mädels. Bis spätestens in einem Jahr!

22.8.09

Wochenende

+ Freitag mittag: Vietnamesisch essen mit einem Freund +
+ Freitag nachmittag: Yoga +
+ Abendessen: Couscous-Salat mit frischer Minze +
+ Abendbeschäftigung: Lesen, vor allem in diesem mich sehr berührenden Buch von Tiziano Terzani, telefonieren +
+ Samstag morgen: Schlafen, Espresso, Wäsche waschen, telefonieren +
+ Samstag mittag: Bummel zur Markthalle, zurück durch den Friedhof an der Bergmannstraße, Cappuccino in einem Café voll mit Menschen, die so gar nicht nach Kreuzberg aussehen, sonder eher nach Bielefeld oder Hagen. Seltsam... +
+ Samstag nachmittag: Pflaumenkuchen backen, lesen +
+ Samstag früher Abend: Mehr lesen +
+ Samstag nacht: Konzert der Runaway Brides im Wild at heart. Ich steh auf der Gästeliste - bin ich jetzt hip?!? +
+ Sonntag: Raus in die Natur, zur Datscha von Freund J. an einem kleinen See in den sandigen Weiten Brandenburgs, wo es sogar, wie uns letzten Sonntag dort "Angel-Dieter" erzählte, bis zu 2,5 Meter lange Welse geben soll!!! +

13.8.09

Bluegrass in green (forests!) and blue (lakes!) Sweden

Jetzt aber schnell noch ein paar Eindrücke von Schweden hier nachschieben, bevor mich das Leben und Arbeiten in Berlin wieder voll in Beschlag genommen hat...
Schweden war genau so, wie man es sich allgemeinhin vorstellt:


Natur satt, alles voller Wald und Seen, und die Wälder voll mit Blaubeeren und Pilzen, die wir dann auch reichlich gepflückt und gegessen haben. Und als Bluegrassband finden sich dort leicht stilgerechte Auftrittsorte:


Eine ganz eigene Erfahrung war es, mit der Band dort Straßenmusik zu machen. Auf dem Hin- und Rückweg spielten wir jeweils in Kopenhagen, in Schweden noch einmal in Örebro. Neben der sehr angenehmen Tatsache, dass wir durch "busking" und Konzerte unseren Tripp fast komplett finanzieren konnten, war für mich vor allem die Kommunikation und Interaktion mit dem Publikum auf der Straße reizvoll: Manchmal hatten wir sofort eine schnell wachsende Schar an ZuhörerInnen um uns herum, manchmal spielten wir 3-4 Songs vor vorbeihastenden Menschen und leerer Straße. Vor allem Kinder schienen uns zu mögen, stoppten mit großen Augen vor dem Waschbrett oder dem Kontrabass. Und ältere Männer: Der eine spielte gleich mit, der nächste erzählte mir in aller Ausführlichkeit - und während wir musizierten - von seiner Vergangenheit als Mandolinenspieler, Amerikaner hörten gerührt zu und fragten, wo wir herkämen, man filmte uns und fotografierte uns, die Leute gaben Kronen, Euros, Dollars und ein Plektrum...


3.8.09

From the hills of Sweden


Wieder da von unserer Schweden-Kopenhagen-Wendland-Tour!!!
Weitere Impressionen folgen sobald Wäsche aufgehangen...

20.7.09

Neues aus Bullerbü

* Am Samstag Konzert gehabt, aber nur ein "halbes": Nur ein Set, da vorher andere Band. PLatz No. 5 unserer Band (wahlweise banjo, Mandoline II oder Violine II) mit dem kanadischen Rock'n Roll - Musiker besetzt. Das Café in dem wir spielten fast leer, gottseidank: Kanadischer Banjoman hatte vorher zuviel geladen und extreme Harmonie-, Rhythmus- und Tempofindungsschwierigkeiten. Es dauerte eine Weile, bis wir anderen kapierten, warum zum Henker er permanent irgendwas zur falschen zeit in falscher Tonart und falschem Gestus in die Songs haute... Dem wie Solschenizyn aussehenden Baumwurzel-Schnitzer (sic!), der uns lauschte, gefiel's allerdings, immerhin... *

* Heute nacht, die Uhr zeigt 2:20, ich wache von Geräuschen auf. Merke nach ein paar Sekunden, dass es die Nachbarin ist, die sich mit ihrem Bettgenossen vergnügt. Großes Gepolter am Ende der Performance - klang nach Handstand im Kleiderschrank...Als ich heute abend nach Hause kam, erzählte der belgische Freund, wie er noch 2 weiteren Aufführungen folgen durfte. Als ich einen Witz über die erstaunlich hohe Frequenz an Aufführungen starte, schießt er mir sofort ein "They take chemical help!" entgegen. *

* Am Donnerstag geht's mit der Band los nach Skandinavien. Der Plan ist, durch Straßenmusik und Verkauf unserer CDs bei dieser Gelegenheit unsere Ausgaben für gemieteten Minibus und Sonstiges einigermaßen auszugleichen. Wie unser Gitarrist recherchierte, braucht man aber nicht nur in Kopenhagen und in Göteborg eine Erlaubnis zum Straßenmusik machen, sondern darf in Göteborg mit nicht mehr als drei Personen auf offener Straße musizieren (ist das deren Abwehrstrategie gegen die peruanischen Folk-Indianer-Big Bands?!?) und in Kopenhagen keine CDs verkaufen, wenn man NICHT DÄNISCHE/R BÜRGER/IN ist. Ja - geht's noch?!?! *

* Heute im Glas: Rainer Sauer, Silvaner Spätlese 2006. Wunderbare Aromen, die in die Nase steigen: Zitrusfrüchte und Pfirsiche, etwas Honig, ein ganzer Obstkorb. Im Mund merkt man allerdings das Alter: Ein bisschen mehr Säure würde dem Wein mehr Lebendigkeit und Frische verleihen, die er angesichts seiner Aromenintensität gut gebrauchen könnte. Flasche schnell austrinken und auf den 2008er umsteigen! *

8.7.09

Berlins running stage-joke

Unsere kanadische Fiddlerin - der letzte Neuzuwachs der immer größer werdenden Wabash-Family - erzählte uns heute bei der Probe von ihrem Gig mit 2 anderen Musikern gestern abend.
Nachdem alle drei auf der Bühne anscheinend endlose Minuten mit Nachstimmen der Instrumente verbracht haben ("twoiiing twoiing, sprrring sprring, doing doing doing..."), wandte sich die Gitarristin ans Publikum: We would like to introduce our next song to you, which is a chinese Bluegrass-song called "Tu-ning".

Haha.

Woraufhin unser vorhin ebenfalls anwesende kanadische Banjoman nur trocken meinte: "Oh man, that seems to be the Berlin Bluegrass joke - I heard so f***ing damn often here on concerts..."

21.6.09

Studio

Wer "Oh brother, where art thou?" gesehen hat, erinnert sich bestimmt an die Szene, in der die Soggy Bottom Boys in the middle of nowhere in einem Studio ihren "Man of Constant Sorrow" einspielen. Der Typ im Studio hatte eine Augenklappe und schien das fehlende Auge durch seinen "Riecher" zu ersetzen, mit dem er den neuen Hit, der ihm da gerade geliefert wurde, "witterte". Was soll ich sagen....Auch "unser Mann" im Studio, bei dem wir vier Tage lang unsere Aufnahmen machten, ist auf einem Auge blind, allerdings ohne Augenklappe. Und zu sehen, wie er zwischen den zig Geräten und Maschinchen und Reglern und Knöpfen herumwirbelte bei unseren Aufnahmen, erinnerte mich dann irgendwann an besagte Filmszene.



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