14.12.06

Kleine Szenen des Alltags

Vorgestern mittags, am Ernst-Reuter-Platz (einer der scheußlichsten Plätze hier, die ich kenne, by the way). Ein sichtlich entnervter Fahrradkurier wird von einem schnauzbärtig-bauchmolligen Polizisten augenscheinlich um seine Personalien gebeten, ein Typ in schwarzem Lederblouson steht 2 Meter davon entfernt und beobachtet die Szene. Der Fahrradmann fummelt ein bisschen an seiner Jacke herum, springt plötzlich in die Pedale und flitzt davon. Der Polizist zuckt mit den Schultern und will sich schon abwenden, als der andere Typ auf ihn losgeht und zu krakeeln anfängt:
"Das kann ja wohl nicht wahr sein, wieso lassen Sie den jetzt fahren, das ist ja wohl das Allerletzte, blarafaselaufreg..."
Der Polizist ganz trocken: "Ja, soll ick den etwa erschießen oder watt?!?"

Gestern nacht in der U-Bahn auf dem Weg nach Hause, neben uns 2 Amerikaner, die sich über Spanien unterhalten. Der eine kommt auf den Diktator zu sprechen, den es da mal gab:
"What was his name again?"
Der andere: "A dictator? In Spain? I don't know. When??"
"Ehh, man, until the seventies! Yeah, a dictator. Wait....Franco? Was it Franco?"
Der andere: "I don't know, I'm american."
Der erste: "man, there have been a lot of dictators in spanish speaking countries, look in South America."
Der andere: "?!?"
Nr. Eins: "The guy in Chile. His name was...eh...Pinot-, Pino...no, wait..."
Und so weiter. Sie hangelten sich dann noch über Argentinien über Venezuela bis zurück in die USA, deren Diktator Dick Cheney sei.