11.6.07

Zeit zu gehen...

3 Jahre lang habe ich in Ruhe und Frieden in meiner Wohnung hier gewohnt - vor allem die Ruhe in meinem Hinterhaus hat mich immer begeistert. Deswegen war die Aussicht, in anderthalb Monaten in eine sehr viel größere und schönere Wohnung mit dem belgischen Freund zu ziehen, ein klitzekleines Bisschen dadurch getrübt, dass die andere (Vorderhaus-)Wohnung 2 Räume direkt zur Straße raus hat.
Aber gottseidank haben sich anscheinend unsere Nachbarn hier miteinander solidarisiert und beschlossen, uns beim Auszug auf ihre ganz eigene Art behilflich zu sein:
Die kettenrauchende Frau unter mir hat seit einiger Zeit einen kleinen Hund. Der fängt seit ein paar Tagen JEDEN MORGEN verlässlich spätestens um 6 Uhr an, fürchterlich zu jaulen und zu kläffen. Das geht - immer mit ein paar Minuten Pause - bis ca 8 Uhr so. Samstag abend machten dann die Nachbarn im Erdgeschoss eine große Sause: Die anfangs nur laute, aber engagierte Diskussion kippte irgendwann in ein lautes, engagiertes Anschreien um, das von sieben Uhr abends bis vier Uhr morgens (sic!!!) anhielt. Dafür Sonntag morgen kein Hund - der war wohl zu platt...Den gab's dann heute früh wieder, um 6:10 Uhr...

Der belgische Freund (der im Gegensatz zu mir nicht mit durchschnittlich 7 Stunden Schlaf auskommt, sondern 9 Stunden braucht) läuft inzwischen mit glasigem Blick durch die Wohnung, streicht gedankenverloren um mein scharfes Küchenmesser herum und probte heute schon mal mit mir, wie er denn evtl. besagte Nachbarin mit Hund zusammenfalten könnte:
Er: "Sie! Das Hund! Er muss, äh, stillte!!! In die Früh!"
Ich: "Ähm, 'der Hund stillte' could be misunderstood...maybe I go and talk to her..."
Er: " No wait, I do it like this: Der Hund - kchrg!" (mit dem Zeigefinger einmal die Kehle langfahrend)

Noch sieben Wochen. Wir schaffen das.