5.2.09

Keep on the sunny side...

Nachdem unser Banjospieler letzten Sommer nach Kanada ausgewandert ist, dümpelte Wabash seither so vor sich hin. Und obwohl die Berliner Musikszene groß und auch reich an Country / Bluegrass / Hillybilly - Musikliebenden zu sein scheint, war partout keine Nachfolge für ihn aufzutreiben: Banjos sind rar, so scheint's. Und als wir nun gerade beschlossen haben, dann vielleicht noch jemanden an der Fiddle hinzuzunehmen, schwebte direkt aus Knoxville / Tennessee die real gewordene Vision des perfekten Banjospielers zu uns herein, der gestern mit einem wunderschönen und wunderbar warm klingenden Banjo während unserer ersten gemeinsamen "Gegenseitig-Beschnupper-Probe" entzückende Dinge spielte. Auf dem Hals des Banjos ist eine Abbildung einer Taschenuhr als Intarsienarbeit eingelassen, mit der es, wie er uns erzählte, Folgendes auf sich hat (beim Lesen bitte dazu einen middle american accent vorstellen):
"Mein Urgroßvater spielte Banjo. Und dann bekam er 13 Kinder. Er musste das Banjo verkaufen, da sie nicht genug Geld hatten. 30 Jahre später wollte er das Banjo wieder zurück haben, und er fuhr hoch in die Berge, zu dem Mann, dem er damals das Banjo verkauft hatte: Hey man, hast Du noch mein altes Banjo von damals? Der Mann hatte es in der Tat noch, aber mein Urgroßvater hatte nicht genug Geld, um das Banjo zurück zu kaufen. Er tauschte es gegen seine Taschenuhr ein und fuhr mit dem Banjo zurück nach Hause. Einige Jahre später verbrannte es leider bei einem Feuer, das das ganze Haus meiner Urgroßeltern zerstörte. Meine Mutter meinte immer, es sei so schade, dass nun weder Taschenuhr noch Banjo da sei. Naja, und dann habe mich mir vor einem Jahr ein Banjo anfertigen lassen - mit einer Taschenuhr auf dem Griffbrett...."

* hach, seufz *