22.2.06

Heute: Dekantierte Rouladen

Bei dem Stöbern auf dieser sehr empfehlenswerten Website aus der Schweiz über Wein auf folgenden Kommentar zum Thema Dekantieren gestoßen:

Junge Weine
Junge Weine leben von ihrer Frucht. Selbst wenn sich bereits ein kleines Depot gebildet hat, was bei unfiltrierten Weinen oft passiert, sollte man nicht dekantieren. Es kann nämlich passieren, dass sich der Wein durch den Lufteinfluss verschliesst und seine delikate Frucht verliert.

Weine in der Reifephase
Schwieriger wird es bei Weinen, die etwa zwei Drittel ihrer Flaschenreife hinter sich haben. Durch den Luftzutritt kann hier die Reife etwas beschleunigt werden. Allerdings ist es unmöglich, einen einheitlichen Anhaltspunkt zu geben: Ein 10-jähriger weisser Burgunder kann bis zu zwei Stunden brauchen bis er sich geöffnet hat, ein gleichaltriger Barolo etwa vier. Ein Bordeaux je nach Jahrgang eine halbe bis eine volle Stunde, ein roter Burgunder oft etwas weniger.
Trotzdem eine Faustregel: Je weiter der Wein von seiner Genussreife entfernt ist, desto länger vorher dekantieren.

Reife Weine
Voll ausgereifte Weine dekantiert man in jedem Fall. dekantiert man ihn zulange vorher, oxydiert er in der Karaffe. Dekantiert man ihn zu kurz, so kann ein Muffton, der durch den Luftmangel in der Flasche entstanden ist, das Bukett beeinträchtigen. Die Faustregel: rund 10 Minuten vor dem Degustieren Dekantieren.


Hm. Wie jung meint den hier "junge Weine"? Ist ein roter Languedoc von 2003 noch jung?

Was ganz Anderes: Für unsere argentinische Freundin C steht schon seit längerem "Wir kochen typisch deutsche Gerichte" auf dem Programm, was morgen endlich angegangen werden soll. Und was kocht frau dann jetzt? Echt westfälische Küche à la Möppkenbrot oder Töttchen will ich ihr zum Einstieg nicht unbedingt zumuten. Rouladen mit Klößen und Rotkohl ist ja mein Favorit, aber a) sehr langwierig in der Zubereitung (1,5 Stunden Schmoren der Rouladen!?!) und es wäre b) meine Rouladen-Klöße-Premiere: Ich wil ja nicht, dass sie bei Misslingen des Projektes denkt, wir essen hier gerne zähe Schuhsohlen mit gumiartig zäh-knatischigen Kloppsen.
Irgendwelche alternativen Vorschläge?

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Deinem Text läßt sich entnehmen das die Seite davon ausgeht das die Reife bei einem Weißburgunder ungefähr 15 Jahre dauert.

Ein "junger" Wein dürfte also (analog zu Menschen, die man bis 20 Jahre bei einer Lebenserwartung von 80 als jung bezeichnet = 1/4) ein Viertel von 15 Jahren Reifezeit nicht erreicht haben.

Dies entspricht gut drei Jahren.

Alles liebe von Deinem Legal&Math-Department am Potsdamer Platz

5:38 PM  
Anonymous Anonym said...

Erbsensuppe - mit und ohne Wurst,
geht einfacher als Rouladen und man kann eine ganze Woche davon essen.
Oder Sauerkraut - in vielen Variationen.
Oder - typisch deutsch: Currywurst mit Pommes rot - weiß.
Ist "Döner" auch schon deutsch?

11:49 AM  
Blogger Retsina said...

Naja: Ne gute Erbsensuppe zu machen ist auch nicht sooo zeitunaufwendig - die kleinen Viecher müssen ja 12 Stunden einweichen, n'est-ce pas? (Nein, es gibt KEINE Erbsen aus der Dose bei echter Hausfrauskost!)
Sauerkraut ist lecker - aber vielleicht etwas puristisch, so ohne was dazu? Sauerbraten oder Kassler würde bestimmt gut passen - da traue ich mich noch weniger ran als an Rouladen, seufz...
Currywurst kennt C bereits:-)
Döner ist wohl insofern deutsch, als dass das meines Wissens in der Türkei eher selten zu finden ist - wenn, dann vorzugsweise in Urlaubsgegenden mit hohem Deutsche-Anteil;-)

Grünkohl mit Pinkel ist mir noch eingefallen. Und angeblich sind Frikadellen mit Kartoffelsalat auch sehr "deutsch". Finde ich aber unspannend. Spätzle finde ich noch gut - werde mir heute erst mal eine Spätzlequetsche kaufen, für alle Fälle...

12:40 PM  

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